Geschichte und Entstehung 

Hervorgegangen ist der Kulturverein in seinem Gründungsjahr 1989 aus der ehemaligen Aktion Freizeit Bermatingen, (AFB) einer Initiative selbst verwalteter Jugendarbeit. Anfangs noch unter strenger Beobachtung der Dorföffentlichkeit, mauserte sich die AFB zu einem festen Treffpunkt der nicht weltanschaulich gebundenen Jugendlichen. Ein Schwerpunkt war damals die Etablierung eines Gegengewichts zur kommerzialisierten Jugend- und Discokultur, was über eine Vielzahl von Unternehmungen gut gelang. Vom Anti-Aggressions-Seminar über Pasta-Abende bis hin zum Rockfest reichte damals schon die ohne Sozialpädagogen bewerkstelligte Palette der Angebote - diese Vielfalt sollte dann später ein Markenzeichen des Kessels bleiben.

Die Umwidmung weg von der Jugend- hin zur Kulturarbeit war dann der eigenen biographischen Entwicklung der Alt- und Neu-Aktivisten geschuldet. Zwischenzeitlich in die Phase des junge Erwachsenen übergegangen, wollte man nichtsdestotrotz einen eigenständigen Beitrag zur Dorfkultur jenseits der etablierten Vereinslandschaft und vor allem jenseits von 'Fachwerk und Reben' leisten. Vorbilder dieser Entwicklung waren die regionalen Vertreter der soziokulturellen Bewegung, insbesondere in Konstanz.

 

Zielsetzung, Programmphilosophie und Aufbau:

Seit seiner Gründung im Jahr 1989 ist der Kulturkessel Bermatingen bemüht, das Kulturangebot in der Region zu bereichern. Daher die erste Maxime: Ein möglichst breit gefächertes Programm anbieten, welches nicht nur der Unterhaltung alleine gewidmet ist. Vielmehr sind auch im weitesten Sinne bildungs- und wissensvermittelnde Elemente fester Bestandteil des Angebots.

 

Dazu gehört zweitens das Bemühen, dem Publikum nicht nur etablierte Kleinkünstler und mehr oder weniger renommierte Bands zu bieten, sondern immer auch als Plattform für die ersten künstlerischen Gehversuche für Talente rund um den Gehrenberg zu dienen. Drittens ist es unsere Maxime, möglichst viele Altersgruppen anzusprechen. Insbesondere auch spezielle Veranstaltungen für Kinder - beispielsweise Kindertheater - sind Ausdruck dieser Orientierung.

Konkret schlagen sich diese Maximen dann in einer Reihe von festen, periodisch immer wieder anzutreffenden Programmsparten nieder.

 

Unsere Schwerpunkte



Theater und Kabarett:

    Theater - das bedeutet für uns, klassische und moderne Aufführungen zu berücksichtigen, eingeschlossen neuer experimenteller Formen. Auch die Freunde des Kabaretts kommen regelmäßig auf ihre Kosten. Und die Kleinen werden nicht ausgespart, denn des Öfteren hatten sie ihr Vergnügen mit speziellen Kindertheatervorstellungen.

Musik: Von Mainstream bis Klassik

    Das Musikprogramm der letzten Jahre deckt so gut wie alle Varianten ab. Klassische Musik, Jazz, Crossover, Reggae, Rock- und Discoklänge - all dies konnte schon im Kulturkessel Bermatingen goutiert werden.

Wissenschaft für alle - die Vortragsreihe

    Schon in unserer Gründungsphase war es uns ein besonderes Anliegen, nicht alleine schöne Kunst, tolles Theater und spritziges Kabarett zu präsentieren. Eine tragende Säule sollte auch der Versuch sein, aktuelle wissenschaftliche Fragestellungen in Form von Vorträgen mit Fachleuten zu erörtern. Dabei ging es nicht um eine Konkurrenz zur Volkshochschule. Vielmehr sollte ein zusätzliches Angebot geschaffen werden. Die Grundidee bestand darin, eine Brücke zu schlagen zwischen dem Elfenbeinturm universitäre Wissenschaft und der prinzipiell an sozialwissenschaftlichen Themen wie Familie, Kindheit und soziale Ungleichheiten interessierten Öffentlichkeit.

Das Vereinsleben zwischen Schwätzen und Schwitzen

    Es liegt auf der Hand, dass sich ein solch anspruchsvolles Programm nicht von selbst strickt. Zwischen Programmidee und erfolgreicher Veranstaltung liegt ein weiter Weg. Da gilt es, Kontakte zu knüpfen, verbindliche Vereinbarungen mit den Künstlern und Mitwirkenden zu treffen. Da muss die Öffentlichkeit ins Bild gesetzt und informiert werden. Nicht zuletzt wirken am Abend der Veranstaltung dann viele fleißige Hände hinter und vor der Bühne mit.
    Dass eine solche Unternehmung immer auch eines soliden finanztechnischen Hintergrunds bedarf, liegt auf der Hand. Der Kulturkessel stützt sich dabei auf die Mitgliedsbeiträge, die erwirtschafteten Überschüsse aus den Veranstaltungen und wird von der Gemeinde großzügig hinsichtlich der Überlassung der Räumlichkeiten unterstützt.
    Brutstätte der Ideen und Unternehmungen sind die jeweils am Mittwoch um 21:00 Uhr im Kulturkessel stattfindenden Vereinshocks. Im zwanglosen Rahmen trifft man sich, trinkt die eine oder andere Cola oder das ein oder andere Bier und entwirft neue Pläne für den nächsten Veranstaltungszyklus. Hier ist jedermann und jede Frau willkommen, um eigen Ideen einzubringen.